Türkei

Die Türkei ist mein erstes großes Ziel. Zumindest habe ich Istanbul als solches auserkoren. Irgendwie ist der Gedanke verrückt mit dem Vorderrad die Brücke die Europa mit Asien verbindet, zu überqueren. Aber auch grundsätzlich kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden Zeit in dieser ambivalenten und turbulenten Stadt zu verbringen. Was danach folgt? Mein türkischer Kollege auf der Arbeit verwies mich in den Norden der Türkei. Und das obwohl er aus dem Süden (Adana) kommt, wo das Kebab das beste Kebab und Adanaspor der beste Verein der Welt sein soll. Der Norden sei aber ganz anders als der Süden. Intensiv Grün, lebhaft, (auch) lecker und vor Allem kulturell spannend. Da wo Anatolien auf die liberale Küstenregion am schwarzen Meer trifft kann Diversität auf jedweden Ebene erwartet werden.

 

Wie soll also die Route verlaufen?

Istanbul als Startpunkt versteht sich von selbst. Von da an fahre ich hauptsächlich entlang der Schwarzmeer-Region. Raus aus Istanbul geht es sofort Richtung Schwarzmeer nach Şile. Fortlaufend fahre ich die Küste in der Provinz Düsze entlang, um dann ab der Stadt Alapli landeinwärts einzulenken. Von dort aus geht es durch die von Stahl geprägte Provinz Karabük mit der gleichnamigen Stadt. Weiter über Kastamonu und Çorum, Amasya und Tokat. Von dort aus führt der Weg in die Anatolischen Hochebenen in Richtung Bayburt und schließlich Erzurum. Agri in Ost-Anatolien wird dann die letzte größere Stadt sein bevor es dann auch schon in Richtung Grenzübergang zum Iran geht.

 

Ehrlicherweise muss an dieser Stelle erwähnt sein, dass die Strecke nicht ausschließlich nach dem "Hey die Ecke und der Ort klingt so gut, dass ich ihn gleich mit reinpacke" - Prinzip festgelegt wird und wurde. Stecken die Höhenmeter der Alpen und des Balkans noch im Knochen werde ich froh um jeden gemiedenen "unnötigen" Hügel sein. Ein Blick auf die Topographische Landkarte der Türkei lässt vermuten, dass das kein leichtes Unterfangen sein wird. Gerade unmittelbar an der Küste darf man sich auf die Frage aller Fragen einstellen:

Lieber ne große viel-befahrene Landstraße oder ein Zick-zack Weg mit Umweg und teils schwer zu befahrenen Wegen. Bei der einen Variante mit Tunnelblick wird man viel Zeit einsparen, bei der anderen viel Nerven und vielleicht noch sein Bein. 

In der Vorbereitung habe ich mich dann tatsächlich für einen Mix entschieden. Manchmal geht es auch nicht anders als über eine Landstraße, sonst wird man nie ankommen. Google Maps Streetview gab mir jedenfalls auch das Gefühl, dass die Straßen nicht so viel zugemüllt sind wie beispielsweise auf Autobahnen in NRW. 

 

Oberste Prämisse bleibt aber: "Lieber Umweg und entspannter als Nachhauseweg (weil Nerven kaputt) und Laster!"